Gutenbergschule goes 3D

Ein neues und innovatives Druckverfahren erweitert das Lehrangebot der Gutenbergschule. Künftig können im Rahmen des Unterrichts virtuelle Modelle als echte 3D-Objekte ausgegeben werden.
Es brummt, surrt und man kommt in der Nähe des 3D-Druckers durch dessen Abwärme leicht ins Schwitzen. Mit schnellen Bewegungen flitzt der über 200° heiße Druckkopf über eine Glasplatte. Schicht für Schicht entsteht so in Millimeterbruchteilen ein präzises Objekt. Im Prinzip arbeitet ein 3D-Drucker wie eine computergesteuerte Heißklebepistole – nur wesentlich schneller und genauer.

„Am Anfang steht die Idee, was man als 3D-Objekt herstellen möchte“, so Jan Thomczek, der den 3D-Drucker betreut. „Als nächstes wird diese Idee als virtuelles Modell in einem 3D-Programm wie etwa 3DS Max, Blender oder Cinema 4D umgesetzt. Anschließend erfolgen eine Reihe von Datenkonvertierungen, bis am Ende druckfähige Daten stehen, die vom 3D-Drucker interpretiert werden können“, beschreibt er einen typischen Arbeitsablauf. Dabei sei es wichtig, bereits im Vorfeld zu überlegen, welche Probleme im späteren Druckprozess auftreten könnten. Unter Umständen sei es nötig, komplexe Objekte in einfachere Gebilde zu zerlegen, die besser gedruckt werden könnten.

Insbesondere den Studierenden der Fachschule wird der 3D-Drucker künftig zu Gute kommen. So sei es denkbar, virtuelle Parfum-Flakons, die im Rahmen einer Projektarbeit designt würden, als reale Objekte auszudrucken. Dieses „Rapid Prototyping“ eröffne völlig neue Möglichkeiten. Zwar könne aus technischen Gründen kein echtes Glas verdruckt werden, jedoch stehe als Ersatzmaterial transparenter Kunststoff zur Verfügung, der eine ähnliche Anmutung besitze. „Die Möglichkeit, das gestaltete 3D-Modell tatsächlich anfassen zu können, ist für viele Kreative ein großer Anreiz. Zudem zeigen sich etwaige Probleme im Design erst im plastischen Modell“, so der Pate des 3D-Druckers zu den Möglichkeiten im praktischen Unterrichtseinsatz.

Hauptsächlich würden zwei Sorten Kunststoff im 3D-Drucker verwendet: Zum einen ABS, einer der am weitesten verbreitete Kunststoffe. Zum anderen lasse sich das so genannte PLA (PolyLActid) verdrucken – eine Art „Bio-Plastik“, welches aus biologischen Rohstoffen wie Maisstärke hergestellt werden könne. Zukünftig werde die Materialauswahl deutlich steigen. Auf anderen 3D-Druckern könne sogar Metall verdruckt werden. „Der 3D-Druckbereich steckt noch in den Kinderschuhen. Wir sind mit unserem Ultimaker 2 aber bereits jetzt am Puls der Zeit und können unseren Lernenden einen Einblick in den Stand der Technik von heute und einen Ausblick in die Zukunft bieten. Die Materialvielfalt und die Druckgeschwindigkeit werden weiter steigen. Es ist daher keine Science-Fiction mehr, Produkte künftig einfach selbst auszudrucken, die man heute noch im Laden oder im Onlineshop kauft: Schuhe, Autoersatzteile oder sogar ganze Häuser – alles wird möglich sein!“, erklärt Thomczek das Potenzial des 3D-Drucks, „und die Gutenbergschule kann die Lernenden fit machen für diese kommenden Innovation im kreativen Bereich.“

Zurück