1817/ 1872
Die Geschichte der Frankfurter Berufsschulen begann mit privaten Gründungen:
- Die „Frankfurtische Gesellschaft zur Beförderung der nützlichen Künste und der sie veredelnden Wissenschaften“, die spätere „Polytechnische Gesellschaft zu Frankfurt am Main“, richtete am 9. November 1817 eine Sonntagsschule für Handwerkerlehrlinge und -gesellen ein. Die Unterrichtsfächer waren Schönschreiben, Erdbeschreibung, Freihandzeichnen, Rechnen, Stilübung und Rechtschreiben. Dieser Sonntagsschule wurde 1828 eine „Abendgewerbeschule“ und 1852 eine „Höhere Gewerbeschule“ angegliedert, in der erstmals Tagesunterricht von 8.00 bis 11.00 Uhr und von 14.00 bis 18.00 Uhr erteilt wurde.
- Am 14. April 1872 eröffnete der Frankfurter Zweigverein des in Berlin gegründeten „Vereins für die Vorbereitung von Volksbildung“ eine „Fortbildungsschule“, aus der eine „Gewerbliche Fortbildungsschule“ mit staatlicher Subventionierung entstand. Die Unterrichtsräume waren in der alten Weißfrauenschule und im sogenannten Falkenspeicher. Der Unterricht fand werktags von 19.00 bis 21.00 Uhr und sonntags von 8.00 bis 12.00 Uhr statt.
1890
Am 15. April 1890 wurde die „Städtische gewerbliche Fortbildungsschule“ gegründet. Sie umfasste 5 Abteilungen:
- Abend- und Sonntagskurse für Meister, Gesellen und Lehrlinge
- Tagesunterricht in Zeichnen und Malen von 8-12 Uhr
- Tagesabteilung für Bauhandwerker
- Werkmeisterschule für Maschinenwesen
- Zeichen- und Modellierkurse für Knaben
An Schulgeld wurden im Jahr 12 Mark für Einheimische und 20 Mark für Auswärtige erhoben.
Die Tagesschule zog man immer mehr der Abend- und Sonntagsschule vor, zumal auch die Firmen steigendes Interesse zeigten.
1903
Im Herbst 1903 beauftragte der Magistrat den Direktor der gewerblichen Fortbildungsschule, ein Programm für den Neubau einer Gewerbeschule zu entwerfen.
1906-1911
Planung, Bau und Fertigstellung des Schulgebäudes Gewerbeschule Moltke-Allee in der heutigen Hamburger Allee. Der erste Spatenstich erfolgte am 6. Juni 1908. Ostern 1911 konnte das Gebäude bezogen werden.
1920
Die Verfassung der Weimarer Republik (1919 – 1933) schrieb die allgemeine Schulpflicht von neun Vollzeitschuljahren, gefolgt von der Fortbildungsschulpflicht mit drei Teilzeitschuljahren vor. Dieser Impuls führte als Nachfolger der Fortbildungsschulen zunächst zu 11 städtische Fachschulen in Frankfurt, die von nun an nicht mehr nach Schulbezirken sondern nach Berufsbranchen gegliedert sind.
Damit wird in den 1920er Jahren die bis heute bestehende Grundstruktur der beruflichen Schulen in Frankfurt am Main festgelegt. Zugleich wird das „Duale System“ – die Ausbildung an den beiden Lernorten Betrieb und Schule – fester Bestandteil der beruflichen Ausbildung.
In diesem Rahmen entstand die "Städtische Fachschule III für Buch- und Kunstgewerbe Frankfurt am Main" im Ostflügel der Gewerbeschule Moltke-Allee.
Die Berufsgruppen im ersten Jahr der Gründung:
- Kunstgewerbeklassen
Maler, Lackierer und Weißbinder, Modelleure, Ziseleure, Goldschmiede, Bildhauer, Stuckateure, Musterzeichner, Stickerinnen, Tapezierer, Dekorateure, Sattler, Portefeuiller (Feintäschner), Bau- und Möbelschreiner, Klavierbauer und -techniker, Wagner und Küfer, Bau-, Blank- und Kunstglaser, Glasmaler, Zahntechniker;
- Graphische Klassen
Schriftgießer, Schriftsetzer, Buchdrucker, Buchbinder, Graphiker, Chemie-, Xylo- und Lithographen, Graveure, Autotypie- und Strichätzer, Licht- und Steindrucker, Photographen und Retuscheure, Förderklassen.
1924/25
In einer Broschüre „Bericht über das Schuljahr 1924/25“ präsentiert die "Städtische Fachschule III für Buch- und Kunstgewerbe Frankfurt am Main" ihre exzellente Architektur und technische Ausstattung.
1926
Gründung der „Deutschen Fachschule für Tapezierer, Polsterer und Dekorateure“. Die Schule ist vom „Reichsinnungsverband deutscher Tapeziermeister, Polsterer und Dekorateure“ mit Unterstützung des Magistrats der Stadt Frankfurt errichtet worden. Die Leitung der Schule unterstand dem Direktor der Direktor der Städtischen Fachschule III.
1933
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wird das gesamte Bildungswesen gleichgeschaltet: Die föderale Struktur wird zugunsten einer Zentralverwaltung aufgehoben. Endgültig erfahren die Berufsschulen 1938 eine rechtliche Absicherung mit der Einführung der allgemeinen Berufsschulpflicht.
Der von den Nationalsozialisten als "völkische Gesetzgebung" bezeichnete "Arierparagraph" verdrängte jüdische Bürger aus allen beruflichen und gesellschaftlichen Bereichen. Die Stadt Frankfurt verfügte den Ausschluss der jüdischen Lehrer und Schüler von den öffentlichen Schulen. Der staatsbürgerliche Unterricht wird der nationalsozialistischen Weltanschauung angepasst. Die Berufsschulen haben zur Erfüllung wehrpolitischer Ziele beizutragen.
Aufzeichnungen über das Schulleben der Berufsschule III in der NS-Zeit gibt es nur in Form eines Dokumentes zur „Meisterschule für das Tapeziererhandwerk“. Diese ist aus der „Deutschen Fachschule für Tapezierer, Polsterer und Dekorateure „ hervorgegangen. Die Richtlinien für die Verwaltung und Unterrichtsgestaltung wurden durch einen Verwaltungsausschuss gegeben, dessen Vorsitz der Reichsinnungsmeister hatte.
Bildergalerie:
Meisterschule für das Tapeziererhandwerk
1939-1945
Zweiter Weltkrieg
Durch Luftangriffe während der Jahre 1943 und 1944 wurde das Schulgebäude wie der gesamte Stadtteil Bockenheim schwer beschädigt.
nach 1945
Das Gebäude der Berufsschule III wurde von den Amerikanern für ein Internierungslager für Kriegsgefangene zeitweise beschlagnahmt. Unterricht musste zu großen Teilen ausgesetzt werden und wurde zunächst in den Räumen der benachbarten Bonifatiusschule abgehalten.
ab 1946
Langsamer Wiederaufbau. Der Notwendigkeit der Raumbeschaffung fielen viele denkmalwürdige Bauteile zum Opfer.
1954/55
Der äußere und innere Aufbau der Schule ist abgeschlossen und der Unterrichtsbetrieb normalisierte sich. Die Schule hatte ca. 2000 Schüler in 60 Klassen.
1954
Gründung der "Graphischen Fachschule".
Die Ausbildung für Schriftsetzer und Buchdrucker diente der Vorbereitung auf Führungsaufgaben in der Druckindustrie. Gründer war der Verband der grafischen Betriebe mit Unterstützung der Stadt Frankfurt. Die „Graphische Fachschule“ war der Vorgänger der Fachschule für Technik der Fachrichtung Drucktechnik.
ab 1963
Erste Neubauplanung der Schule für den Standort "Gutleutstraße".
1965/66
Herauslösen der Abteilung der Maler und Lackierer durch die Schulraumnot der Werner-von-Siemens-Schule. Verlagerung an die Philipp-Holzmann-Schule.
1966
Einrichtung einer Zweijährigen Berufsfachschule, Berufsfelder Drucktechnik und Gestaltung.
1968
Einrichtung der Schauwerbeabteilung
1969
Fortsetzung der "Graphischen Fachschule" durch Einrichtung einer Fachschule für Technik, Fachrichtung Drucktechnik , mit dem Abschluss „Staatlich geprüfter Techniker“.
ab 1976
Neubauplanung der Schule für den Standort "Sachsenhäuser Berg"
1976
Einrichtung einer Fachoberschule mit dem Schwerpunkt Gestaltung in der Form A (Jahrgangsstufe 11 und 12) mit vollschulischem Praktikum in den schuleigenen Werkstätten.
ab 1981
Weitere Planung eines Schulneubaues im Rahmen der Planung für ein Berufsschulzentrum mit der Werner-von-Siemens-Schule an der Gutleutstraße.
In den folgenden zehn Jahren entstehen weitere Konzepte für eine neue Gutenbergschule.
1988
Gründung der Fördergemeinschaft Fachhochschule Druck und Kommunikation in Frankfurt am Main e.V.
Die Gutenbergschule war Basis dieses gemeinnützigen Vereins. Ziel war es, eine Fortbildung der Schüler/innen an einer zu gründenden Fachhochschule in Frankfurt zu ermöglichen. Im Jahre 2000 wurde die Zielsetzung auf die Gutenbergschule konzentriert. Dies drückt sich in der Namensänderung aus: Fördergemeinschaft Medien und Kommunikation an der Gutenbergschule Frankfurt am Main e.V. Leitbild ist, dass sich die Gutenbergschule zu einem Medienkompetenzzentrum entwickelt. Sie setzt sich für die moderne technische Ausstattung der Gutenbergschule ein. Die Fördergemeinschaft führt Kurse zur beruflichen Aus-, Fort- und Weiterbildung durch. Sie nimmt Spenden für Schülerprojekte entgegen.
ab 1995
Demonstrationen der Schülerschaft und der Jugendgruppe der Gewerkschaft Druck- und Papier gegen die veraltete technische Ausstattung und den heruntergekommenen Zustand des Schulgebäudes.
1991
Statische Untersuchungen an den Gebäuden der Gutenbergschule, Hamburger Allee, und der Bismarckschule, Varrentrappstraße. Dazu konkrete Umbau- und Baupläne für die Gutenbergschule sowie die Frankfurter Schule für Bekleidung und Mode. Sie wecken Hoffnungen nach technischer und gestalterischer Entwicklung der Schulen. 1993 wird das Konzept jedoch erneut aus finanziellen Gründen von der Stadt Frankfurt aufgegeben.
Die letzten Klassen der Werner-von-Siemens-Schule verlassen ihren Standort an der Hamburger Allee und ziehen in das neue Schulhaus in der Gutleutstraße.
In den folgenden Jahren dient das Bismarckgebäude der Franz-Böhm-Schule und der August-Zinn-Schule aufgrund von Sanierungsmaßnahmen als Unterrichtsraum.
1995
75 Jahre Gutenbergschule Frankfurt am Main. Dieses Jubiläum bezog sich auf das Jahr 1920, der Gründung der „Städtische Fachschule III für Buch- und Kunstgewerbe Frankfurt am Main“.
Zur Jubiläumsschrift „Identitas“ fertigte die Fotografie-Kollegin Eisabeth Baron vom Kollegium Portraits (siehe: Diaschau, nebenstehend).
1996
Ein wichtiger historischer Meilenstein und ein Symbol für den beginnenden hohen technischen Leistungsstand der Gutenbergschule: Die Stadt Frankfurt finanziert über die Vermittlung der Fördergemeinschaft die Anschaffung einer Vierfarbendruckmaschine: Eine MAN Roland 300.
Im Mittelpunkt des folgenden Bildes stehend von links: Ludwig Harnischfeger und Klaus Kroner vom Vorstand der Fördergemeinschaft.
1998
Modellversuch für eine Zweijährige Fachschule, Fachbereich Gestaltung, Fachrichtung Werbe- und Mediengestaltung
Die Berufe Schriftsetzer, Druckvorlagenhersteller, Druckformhersteller, Reprograf, Notenstecher, Reproretuscheur, Reprofotograf, Reprohersteller, Werbe- und Medienvorlagenhersteller werden zum Beruf „Mediengestalter für Digital- und Printmedien/ zur Mediengestalterin für Digital- und Printmedien“ mit den fachlichen Schwerpunkten Medienberatung, Mediendesign, Medienoperating und Medientechnik zusammengefasst.
1999
Kooperation mit der Werner-von-Siemens-Schule bei der Einführung der Berufsausbildung "Mediengestalter Bild und Ton".
2000/01
Planung und Beginn von Bau-, Renovierungs- und Restaurierungsmaßnahmen verbunden mit Neuausstattungen des Berufsschulkomplexes "Hamburger Allee" für die Gutenbergschule und die Frankfurter Schule für Bekleidung und Mode.
2001-2003
Das Schulgebäude inklusive dem Gebäude der Bismarckschule wird einer grundlegenden Renovierung und gleichzeitigen Restaurierung unterzogen. Die Ausstattung wird auf den neuesten Stand der Technik gebracht.
2001
Die Zweijährige Fachschule, Fachbereich Gestaltung, Fachrichtung Werbe- und Mediengestaltung wird als reguläre Form in die Fachschulverordnung aufgenommen.
2003
Die Gutenbergschule beantragt einen Schulversuch „Fachoberschule, Fachrichtung Technik, Schwerpunkt Medienproduktion“ mit Unterstützung des Staatlichen Schulamts beim Hessischen Kultusministerium. Grund ist der große Ansturm an die Fachoberschule Gestaltung. So wollen 2002 mehr als 400 Bewerberinnen und Bewerber diese Schulform besuchen. Viele Bewerber bestehen den künstlerischen Eignungstest nicht. Diese sollen eine Chance durch eine FOS Medienproduktion bekommen.
Die Bau- und Renovierungsarbeiten sind abgeschlossen und die Gutenbergschule ist durch viele Neueinrichtungen auf dem technisch „Neuesten Stand der Technik“.
ab 1. Februar 2004/05
Die Verpackungsmittelmechaniker (ab 2011 Packmitteltechnologen) wechseln in die Landesfachklasse an der Vogelsbergschule Lauterbach.
2004
Das Berufsgrundbildungsjahr (BGJ) für beide Berufsfelder der Schule, Druck- und Medientechnik sowie Farbtechnik und Raumgestaltung wird durch Erlass des Hessischen Kultusministeriums im Jahre 2000 möglich; Das Berufsgrundbildungsjahres (BGJ) beginnt im Berufsfeld Druck- und Medientechnik mit einer Klasse.
Der Beruf Siebdrucker/in wird zukünftig nicht mehr an der Gutenbergschule, sondern als Landesfachklasse in Darmstadt an der Peter-Behrens-Schule ausgebildet.
Die Berufsbezeichnung „Schauwerbegestalter“ wird in „Gestalter visuelles Marketing“ verändert und ein neues Berufsbild konzipiert.
2007
Einbindung der „Schulsozialarbeit“ in die Gutenbergschule mit festen Ansprechpartnern/innen und Sprechzeiten. Träger ist die Gesellschaft für Jugendbeschäftigung e.V. (gjb).
Die Aufgaben der Sozialpädagogischen Förderung sind die bedarfsorientierte Unterstützung von Schülerinnen und Schülern bei persönlichen und schulischen Problemen, sowie die Hilfestellung bei der individuellen Lebensplanung.
Die Berufswegeplanung konzentriert sich auf Fragestellungen und Probleme in berufsbezogener und berufssuchender Hinsicht und auf Hilfen bei der Suche nach Praktikumsstellen.
2007/08
Das Hessische Kultusministerium erteilt die Genehmigung, mit Beginn des Schuljahres 2007/2008 die Fachoberschule der Fachrichtung Technik mit einem neuen Schwerpunkt Medienproduktion als Schulversuch einzurichten.
Einführung der Jahresprojektarbeit der Fachoberschule in Gruppen mit Produkt, Dokumentation und Präsentation.
Das Berufsbild Mediengestalter für Digital- und Printmedien wird reformiert und bekommt die Bezeichnung „Mediengestalter Digital und Print“ mit den Fachrichtungen Beratung und Planung, Konzeption und Visualisierung, Gestaltung und Technik.
2008-2011
Deutsch-französische Jugendbegegnung der Fachschulen Technik und Gestaltung mit der Schule für visuelle Kommunikation „Gobelins L'École de L'Image“ in Paris und Noisy-le-Grand über Culture et Liberté Paris und ARBEIT UND LEBEN Hessen. Ziele waren Kennenlernen der Schüler/innen, der Lehrer/innen, der Sprachen, der Branche und der Schulen sowie gegenseitige Präsentation der Jahresprojektarbeiten. Darüber hinaus wurde als gemeinsames Projekt eine Broschüre erstellt, die auf der schuleigenen Digitaldruckmaschine Nexpress produziert wurde. Der Austausch wurde durch Streichung der staatlichen Unterstützung aufgrund der Sparmaßnahmen der Regierung von Nicolas Sarkozy von französischer Seite beendet.
2009
Die Fotografen-Fachabteilungen im Rhein-Main-Gebiet Darmstadt, Wiesbaden und Frankfurt "fusionieren" an der Gutenbergschule. Es werden pro Ausbildungsjahrgang zwei parallele Klassen unterrichtet, deren Schüler aus fast ganz Hessen stammen.
Die Handwerkskammer Rhein-Main verlegte ihre überbetriebliche Fotografen-Ausbildung vom Berufsbildungs- und Technologiezentrum (BTZ) Weiterstadt an die Gutenbergschule.
Eine neue Ausbildungsordnung, ein neuer Rahmenlehrplan mit handlungsorientierten Lernfeldern und personell sowie technisch optimal ausgestatteten Fachräume bilden die Basis für ein modernes Unterrichtskonzept im Blockunterricht.
2010-11
Aktion FOS-SOS
Für die FOS Gestaltung gibt das Staatliche Schulamt die Einführung eines einjährigen Betriebspraktikums vor. Die Gutenbergschule mit Elternvertretung und SV antwortet mit einer Aktion „FOS-SOS“. Das vollschulische Praktikum kann in einem Kompromiss zwischen Elternvertretung, Schule und Staatlichem Schulamt als Reduktion auf 6 Unterrichtsstunden erhalten werden. Eingeschlossen ist die umfangreiche Projektarbeit in Gruppen mit Produktentwicklung, Dokumentation und Präsentation.
2010/11
Mit Ablauf dieses Schuljahres wird das vollschulische BGJ nach dem Willen der Landesregierung nicht mehr weitergeführt.
Die Kooperation mit der Siemensschule zur Beschulung des „Mediengestalters Bild und Ton“ wird mit Ablauf des Schuljahres beendet.
2011
Berufsbilder und -bezeichnungen ändern sich:
- Drucker zu Medientechnologe/in Druck
- Buchbinder zu Medientechnologe/in Druckverarbeitung.
Prozessstandard ISO 12647: Die Gutenbergschule Frankfurt erfüllt die Voraussetzungen des Prozess Standard Offset und darf sich seit November 2011 mit dem Zertifikatssiegel schmücken. Die Zertifizierung umfasst:
- das qualifizierte Farbmanagement
- die Herstellung normgerechter Drucksimulation
- sowie den Auflagendruck im Bogenoffsetverfahren nach Prozess Standard Offsetdruck
ab 2011
Ab 2011 Erfolgreiche Beteiligung der Gutenbergschule mit den Projektarbeiten der Fachschulen an Gestaltungswettbewerben der Druck- und Medienindustrie:
PrintStars:
- 2011
1. Platz
Blinder Pirat (Memory) - 2. Platz
Kochbuch (Holzdeckel) - 2012
3. Platz
Toolbook (Praxisdurchblick für Mediengestalter) - Nominiert
Senefelder (Geschichte der Lithografie) Semesterdarstellung Techniker - 2013
2. Platz
Kochbuch (CombiCooking) - Nominiert
Dreiecksbuch „Vom fiesen Drachen Rucola“ - 2014
2. Platz
Semesterdarstellung (Evaluationstheorie)
Druck & Medienaward
- 2013
Nominiert
Meisterwerke im Liebighaus (3D-Skulpturen)
Kochbuch (CombiCooking
BookUp (Bücher mal anders) - 2014
Nominiert
Grenzenlos (Broschur im Schuber)
WILDE (Broschur für Eventagentur)
Paperazzo Haptik-Award - 2014
Nominiert
Dreiecksbuch „Vom fiesen Drachen Rucola“
2012/13
Die Zweijährige Fachoberschule Medienproduktion wird vom Modellversuch in die Regelform überführt. Die FOS-Form A wird dreizügig eingerichtet.
2015
45 Jahre für die Druck- und Medienbranche - „Ruhestand“ für Studiendirektor Peter Best
Am 30.1.2015 verabschiedete sich das Kollegium der Gutenbergschule in einer „Ruhestandsfeier“ von ihrem langjährigen Abteilungsleiter Studiendirektor Peter Best.
Den Eintritt in die Druck- und Medienbranche begann Peter Best 1967 an der Technischen Hochschule Darmstadt mit dem Studium des Gewerbelehrers für das graphische Gewerbe.
Nach dem Zivildienst in Frankfurt, in dem er eine Hausdruckerei für den Bezirksverband der Arbeiterwohlfahrt mithalf aufzubauen, ging er im Dezember 1973 als Referendar an die Gutenbergschule Frankfurt am Main. Seine fachliche Spezialisierung im beruflichen Unterricht war die Buchbinderei und der Siebdruck.
Seit 1975 war er als Fachautor für den Bereich Druckverarbeitung und Werkstoffkunde tätig. Schon ab 1976 wurde er in der Rahmenlehrplanarbeit des Landes Hessen eingesetzt. Von 1977- 79 besuchte er in einem Kontaktstudium an der TH Darmstadt Lehrveranstaltungen in den Arbeitswissenschaften und der Statistik.
Seine Unterrichtstätigkeit umfasste ein breites fachliches Feld in drei Schulformen:
-
Die Technologie für die Auszubildenden für die Berufe Buchbinder/in und Verpackungsmittelmechaniker/in,
-
Buchherstellung, Modellbau und Konstruktives Zeichnen in der Fachoberschule für Gestaltung und
-
Druckverarbeitung, Werkstoffkunde und Qualitätsmanagement in der Fachschule für Druck- und Medientechnik.
Parallel dazu war er als Lehrbeauftragter in der Meisterausbildung für Drucker, Buchbinder, Siebdrucker und Schriftsetzer tätig.
Ab 1984 erarbeitete er innerhalb des Autorenteams für den Ausbildungsleitfaden Druckweiterverarbeitung des Bundesverbandes Druck e.V. das Kapitel „Schneiden“. In Fortsetzung dieser Arbeit war er an der Erstellung eines Interaktiven Lernprogramms „Rationelles Schneiden mit dem Planschneider“ in einem Team der Firma Siemens-Nixdorf, Bundesverband Druck und Firma Polar Mohr in Hofheim beteiligt. Dieses Lernprogramm wurde grundlegend überarbeitet und ist aktuell auf den Webseiten der Firma Polar-Mohr in vier Sprachen online auszuführen.
In den 90ziger Jahren konzentrierte sich Peter Best als Abteilungsleiter auf die berufliche Fortbildung und insbesondere auf die Lehrplanarbeit und Neustrukturierung der Fachschule für Druck- und Medientechnik in Voll- und Teilzeitform. Sein besonderes Engagement lag seit 1997 auf der Jahresprojektarbeit. Die Gutenbergschule führte diese Projektarbeit in der Produkterstellung, der Präsentation und Dokumentation zur Perfektion, die sich in den vergangenen Jahren in dem Gewinn einiger Print-Awards zeigt. Ab 2000 begann unter seiner Regie der Modellversuch „Fachschule für Gestaltung, Fachrichtung Werbe- und Mediengestaltung“. Diese berufliche Fortbildung zum „Staatlich geprüften Designer“ kann die Gutenbergschule bis heute Facharbeiter/innen aus der Medien- und Werbebranche anbieten.
Zum Schuljahr 2007/08 übernahm Peter Best zusätzlich die Abteilungsleitung der Fachoberschule für Gestaltung. Die Erfahrungen der Jahresprojektarbeit aus der beruflichen Fortbildung wurden als besonderes Profil auf die FOS Gestaltung übertragen. Unter seiner Leitung begann im gleichen Schuljahr der Aufbau einer „Fachoberschule für Technik, Fachrichtung Medienproduktion“. Diese Schulform umfasst im Technologiebereich „Print“ bis „Nonprint“ mit Audio und Video. Sie ist in Hessen einzigartig und wird mit Erfolg dreizügig unterrichtet.
Auch an der Erstellung der Rahmenpläne für die neue Ausbildungsordnung für Medientechnologe/in Druckverarbeitung bis 2011 auf Bundesebene war Peter Best beteiligt. An der Umsetzung der Lernfelder gemeinsam mit den Fachkollegen an seiner Schule hat er bis zu seinem letzten Schultag mitgewirkt.
Der „Ruhestand“ nach insgesamt 45,5 Dienstjahren wird bei Peter Best keine Langeweile aufkommen lassen. In seinem Hobby der Kommunalpolitik wird er weiter als Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Forst seiner Heimatgemeinde aktiv bleiben. Außerdem freut es ihn, wieder mehr Zeit für das Schreiben, Zeichnen und Fotografieren zu haben und damit an seine Fachautorentätigkeit anknüpfen zu können.